Mittwoch, 26. November 2008

20.11.08

                                                     Die fünfte Sitzung

Lernen mit Filmen

Diese Sitzung mit ihrem heiß begehrten Thema wurde von Maren Marks, Timo Castens und Gerrit Besser geleitet.

Augustus

Zu Beginn der Stunde wurden die Seminarteilnehmer mit jeweils einer Eintrittkarte und einer Tüte Popkorn begrüßt. Auf den Karten war eine Sitznummer vermerkt, die einem Platz im Seminarraum entsprach. Als wir alle auf unseren Plätzen saßen, wurde uns per Beamer eine Dokumentation über den römischen Kaiser Augustus gezeigt; dies geschah ohne eine weitere theoretische Einführung. Es sollte gezeigt werden, dass das Betrachten eines Filmes ohne konkrete Aufgabenstellung zu einer verminderten Informationsaufnahme führt.

Das war super! Die Begrüßung hat meine ganze Aufmerksamkeit geweckt. Ich war nachgerade gespannt auf das Thema, das so viele hatten vorbereiten wollen. Die Doku ohne Einführung zu zeigen, uns also ins kalte Wasser zu stoßen, war ebenfalls eine gute Idee, auch wenn das gewünschte Ergebnis, nämlich die Notwendigkeit einer Aufgabenstellung zur effektiven Filmrezeption zu demonstrieren, nur bedingt erzielt wurde.

Es folgte ein weiteres Betrachten des Films, diesmal mit einer konkreten Aufgabestellung: Gruppenweise sollte auf besondere Aspekte des Films geachtet werden. 

Ich war in der Gruppe, die auf stilistische Mittel des Filmes achten sollte. Dabei habe ich mehr schlecht als recht einige Aspekte wie schnelle Schnitte etc. aufgeschrieben, auch wenn ich mir der Tatsache bewusst war, dass ich aufgrund mangelnder Fachtermini und –Kenntnisse keine angemessene Arbeit habe leisten können. Außerdem fiel mir auf, dass ich die nach dem ersten Betrachten gestellten Fragen abermals nicht alle beantworten konnte, so sehr habe ich mich auf die Machart konzentriert.

Somit habe ich aus der Übung zwei Erkenntnisse ziehen können: nämlich dass 

1) eine fehlende konkrete Aufgabenstellung die Informationsaufnahme vermindert
2) eine konkrete Aufgabenstellung die Informationsaufnahme durch die Fokussierung auf Teilaspekte ebenso vermindern kann.


Es folgte eine PPP über die Vor- und Nachteile des Einsatzes von Filmen im Unterricht. Hierbei wurde verstärkt zurückgegriffen auf Wissen, das in der dritten Sitzung zum Thema „Kognitive Theorien des Lernens“ bearbeitet wurde.

Dieser PP-Beitrag hat einige Dinge wiederholt, was nicht verkehrt sein muss. Ich hatte dabei aber nicht das Gefühl, in die Geheimnisse des Lernens mit Filmen eingeweiht zu werden – dass eine strukturierte Unterrichtseinheit in der Regel immer in den Schritten "Planung - Inszenierung - Analyse" (diese Begriffe sind Beispiele aus Jank/Meyer: „Didaktische Modelle“, in ähnlicher Form aber in jeder Didaktik auffindbar) erfolgt, müsste jedem meiner Kommilitonen klar gewesen sein. Ich persönlich – und ich hoffe, das gilt für alle Teilnehmer – hätte das Lernen mit Filmen nicht eingesetzt, indem ich ein völlig arbiträres Video unbekannten Inhalts schweigend eingelegt hätte, um nach dessen Ende nie wieder ein Wort darüber zu verlieren. Deshalb waren die angesprochenen Punkte – sorgfältige Auswahl, konkrete Fragestellung, nachträgliche Analyse, Expertengruppen etc. – keine wirkliche Offenbarung.

Fleischeintopf und Tornadotipps 

Nach der theoretischen Erläuterung haben wir zwei weitere, kurze Filme gesehen und auf ihren didaktischen Nutzen hin untersucht. Dabei handelte es sich um eine Doku über ein Gericht, das spanische Conquistadoren angeblich genau so gegessen haben sollen und einen Survivalguide mit praktischen Hinweisen für den Fall, dass man in einen Tornado gerät.

Die Diskussion, die daraufhin folgt, empfand ich als nicht sonderlich effektiv. Es stellte sich heraus, dass offenbar eine unterschiedliche Auffassung dessen, was unter „cognitive overload“ zu verstehen ist, vorlag. Ich persönlich empfand insbesondere den aufgrund seiner schnellen Schnitte und Lautstärke kritisierten Tornadofilm eigentlich als didaktisch gelungen – er war klar strukturiert und vermittelte die (wenigen) Aussagen deutlich und nachhaltig (ich wette die meisten Seminarteilnehmer wissen heute noch ungefähr, welche Grundregeln man beachten sollte – was will ein Lehrfilm mehr?). Die schnellen Wechsel und die brachiale Geräuschkulisse bestärkte dabei nicht nur die Einprägsamkeit sondern erzeugte auch Neugier und sorgte somit für eine effektive Ausrichtung des Sensorischen Gedächtnisses. Der Film (oder sein Stil) mag nicht jedermanns(fraus) Sache sein, die kognitive Überlastung beim Betrachten bezweifle ich jedoch.

Fazit

Die Sitzung hat es geschafft, bereits bekannte Grundprinzipien der Didaktik auf das Medium Film zu beziehen. Dabei wurde auf vergangene Sitzungen zurückgegriffen, etwa auf die vom 30.10.08, was sicher sinnvoll ist. Wichtige und bewährte Methoden können und sollen auch ruhig wiederholt und ihre Allgemeingültigkeit unter Beweis gestellt werden; die leider trotzdem etwas dünne Theorie war diesmal aber wohl der sparsamen Literatur geschuldet. 
Die fast liebevolle Inszenierung der Referatsgruppe mit der Kinoatmosphäre empfand ich als gelungen! Allerdings bin ich (wie andere) der Meinung, dass die Diskussionsrunden streckenweise nicht effektiv waren. Beiträge, die mit den Worten „Bei uns in der Schule war das immer so […]“ begannen, mögen für den Sprecher reflektierte Darstellungen wertvoller Kindheitserinnerungen darstellen, für das Plenum ergab sich dabei höchstens die Erkenntnis, dass bestimmte Lehrertypen anscheinend in jeder Schule vertreten sind. Leider hatten die Erlebnisaustausche auch den Nachteil, dass die geplante Gruppenarbeit, in der die jeweiligen Lieblingsfilme der Teilnehmer didaktisch bewertet werden sollten, nicht mehr hat stattfinden können. Trotzdem war die Sitzung insgesamt abwechslungsreich, kurzweilig und interessant.

Ich würde mir abgesehen davon persönlich eine Art Leitfaden wünschen, der konkret auf einzelne Filmgattungen bezogene didaktische Gütekriterien berücksichtigt und den ich benutzen kann, um Filme effektiv in den Unterricht integrieren zu können. (Natürlich ist es aber nicht das Versäumnis der Referatsgruppe, dass ich über einen solchen nun nicht verfüge.) 


Mittwoch, 19. November 2008

13.11.08

                                                                    Die vierte Sitzung

Lernen mit Hypertext

Die vierte Sitzung wurde Dennis Graf und Christoph Libutzki gestaltet und hatte das Lernen mit Hypertexten zum Thema. 

Da ich an der Sitzung vom 06.11.08 leider nicht habe teilnehmen können, war dieser Termin mein erster von Kommilitonen gestalteter. 

Was ist Hypertext?

Die Sitzung begann erwartungsgemäß mit einer Definition des Begriffes „Hypertext“, verbunden mit einer ansprechenden, verdeutlichenden Aufgabe, nämlich der Teilnahme an dem „wikifight“, einem Spiel auf der Basis der Online-Enzyklopädie Wikipedia. Bei dem Spiel geht es darum, sich die Eigenschaften des Hypertextes zunutze zu machen, um von der Seite eines spanischen Schauspielers möglichst schnell zu der des englischen Nationalmannschaftsmanagers zu gelangen.

Trotz der Strg-f – Suchfunktion habe ich mit meiner Partnerin ewig gebraucht, um in die Nähe der Seite des Managers der englischen Nationalmannschaft zu kommen, was auch daran lag, dass unser PC furchtbar langsam gearbeitet hat. Ich weiß nicht, ob die anderen Gruppen dasselbe Problem hatten? 
Das Spiel war auf jeden Fall lustig, gerade der Wettbewerbscharakter war motivierend! 
Die Suche durch Wikipedia fand dabei auf einer seltsamen Ebene statt – eigentlich haben wir dabei nämlich nicht direkt nach der Seite des Managers gesucht, sondern vielmehr nach Begriffen, unter die wir den Manager subsumieren konnten oder die wir frei assoziierten – so hat meine Gruppe es etwa mit dem Link „Madrid“ versucht, in der Annahme, dass von dort bestimmt über die bekannte Fußballmannschaft von Madrid ein Weg in den englischen Fußball zu finden sei. Diese Vorgehensweise ist von daher interessant, als dass man dabei nicht versucht, explizit eine bestimmte Information zu bekommen, sondern sich ihr schrittweise zu nähern, immer unter der Eindruck, dass (es handelt sich immerhin um ein Spiel) der direkte Weg nie der beste ist sondern es im Hypertext eine Art „Abkürzung“ geben muss. Deshalb versucht man, die assoziativen Verknüpfungen, die man zunächst rein mental vornimmt, an möglichst langen Haaren herbeizuziehen – es könnte ja sein, dass sich zufällig in dem Link 1964 der Manager verbirgt: vielleicht ist er ja in jenem Jahr geboren worden?


Diese sehr spekulative Vorgehensweise stellt einen interessanten Aspekt der Computer Literacy dar, die sowohl einen hohen Grad an hypertextueller Verknüpfung als auch Erfahrung im Umgang mit ihr voraussetzt. Es wird deutlich, dass innerhalb des Internets nahezu jeder Punkt schnell und über überraschende Wege erreicht werden kann. Nach einer vertiefenden Darstellung des Prinzips der Hypertextualität wurde eine Internetseite aufgerufen, die eine exemplarische Verhypertextualisierung von Informationen darstellt.

Das Therapiezentrum

Die Seite war eine Präsentation der Psychologie der Uni Münster, für deren Gestaltung die Zusammenarbeit eines Professors mit seinen Studenten verantwortlich ist. Die Seite stellt verschiedene Therapien vor, welche unter einer Benutzerüberfläche strukturiert sind, die anhand von Zeichnungen ein Virtuelles Therapiezentrum suggeriert. Mithilfe iterativer, bemüht einprägsamer Symbolik wurde dabei versucht, Übersichtlichkeit und Struktur zu schaffen, wobei es teilweise bei dem Versuch geblieben ist. Im Plenum wurde daraufhin diese Vorgehensweise auf ihre Zweckmäßigkeit hin diskutiert. 

Meiner Meinung nach ist das Therapiezentrum ein Paradebeispiel für die Nachteile und Fallen der Hypertexte. So war neben Programmierfehlern und arbiträr wirkenden Symbolzuweisungen überhaupt nicht einsichtig, weshalb man die an sich übersichtlich strukturierten und informativen Texte dergestalt hinter den bunten (und mäßig ansprechenden) Bildern verstecken musste. Ich vermute, dieser Missgriff ist dem Anspruch geschuldet, Modernität und „Multimedia“ durch das Verwenden von Hypertext zu suggerieren, ohne das Aufwand-Nutzen-Verhältnis zu beachten.

Hypertexte im Unterricht

Nach einer kurzen Pause in Form einer Entspannungsübung wurde der Vortrag fortgesetzt, der Fokus lag nun auf dem Nutzen der Hypertexte im Unterricht. In einer weiteren Gruppenarbeit sollte nun der pragmatischer Wert der HT im Schulalltag diskutiert werden. 

Die Hypertexte sind ein zweischneidiges Schwert. Einerseits bin ich von ihrer Wirksamkeit überzeugt und immer wieder überrascht, ich bewege mich tagtäglich in ihnen und profitiere davon ungemein (wobei ich mich nun auf das Internet berufe, wohlweislich, dass sich die Hypertextualität nicht darauf beschränkt). Andererseits sind HT recht schwer zu produzieren – das stellt den Lehrer, will er die Schüler anhand der HT lernen lassen vor die Wahl, 

a) die entsprechenden HT zuvor selbst herzustellen – was erheblichen Aufwand bedeutet,
b) das Internet zu benutzen – was sehr leicht zu Chaos führen kann, weiß ich doch aus Erfahrung, wie leicht mich die höchst interessanten Tiefen des unendlichen Internets in ungeahnte Weiten navigieren lassen, oder etwa 
c) den HT mit der Klasse selbst zu produzieren, was wieder Probleme aufwirft: sind die Mittel und die Kompetenzen ausreichend? Und: rechtfertigt das Ergebnis wirklich den Aufwand, oder produziert man damit nicht nur ein zweites Therapiezentrum?


Fazit

Die Seminarsitzung hat mir sehr gefallen! Die Präsentation war anschaulich und klar strukturiert, Vortrag und Gruppenarbeit wechselten sich ab, was erheblich zur positiven Lernatmosphäre beigetragen hat. Mit dieser Meinung stehe ich ganz offensichtlich nicht alleine, wie das durchgehend positive Feedback deutlich macht.

Ich habe durch die Stunde den Eindruck gewonnen, dass das Lernen mit Hypertexten nur unter bestimmten Voraussetzungen funktioniert, etwa ihrer klaren Strukturierung etc. Dabei steht vor allem die Frage im Vordergrund, ob die Zweck die Mittel rechtfertigt (Stichwort Therapiezentrum) und nicht der bloße Einsatz des HT als Selbstzweck fungiert. Das Lernen bestimmter Lerngegenstände mithilfe der HT ist also problematisch - unbedingt nötig ist hingegen die Förderung einer Kompetenz im Umgang mit dem Internet als einem Aspekt der Computer Literacy. Das Lernen des Umgangs mit dem Prinzip der Hypertextualität stellt einen Kompetenzerwerb dar, der sich in der Lebenswirklichkeit der Schüler bestimmt bewähren würde.

Mittwoch, 12. November 2008

30.10.08


Die dritte Sitzung

Leider ist es mit der Veröffentlichung dieses Eintrages etwas spät geworden. Die nächsten Protokolle werden wieder zeitnaher erscheinen

Kognitive Theorien des Lernens

Die zweite Sitzung des Seminars, die wieder von der Dozentin gestaltet wurde, hatte das „Gedächtnis“ zum Thema. Als Gedächtnis wird prinzipiell der „Ort“ bezeichnet, an dem alles, was der Mensch weiß, gespeichert ist und bei Bedarf mehr oder weniger abgerufen werden kann. Zu Beginn der Stunde wurde ein allegorischer Vergleich des menschlichen Kopfes zu einem PC gezogen; das bietet sich an: verschiedene Hardwarekomponenten und Peripheriequellen dienen, ähnlich den menschlichen Sinnen, der Übermittlung externer Informationen an das Motherboard. Dort werden sie von dem Arbeitsspeicher verarbeitet und letztendlich abgespeichert.

Ein sehr interessantes Thema! Aller Alltag hängt von dem Vorhandensein eines funktionierenden Gedächtnisses ab, trotzdem kann der eigentliche Prozess der Informationsverarbeitung wohl nicht wirklich erschlossen werden. Ich persönlich bin auf dem Gebiet auch so gar nicht bewandert und unterschied bis dahin das Gedächtnis höchstens in den gemeinhin bekannten Komponenten Kurz- und Langzeitgedächtnis. Die sind insofern voneinander abhängig, als dass jegliche Information zunächst in das Kurzzeitgedächtnis gelangt, wo dann durch verschiedene Prozesse (z.B. Iteration) darüber entschieden wird, ob sie denn in das Langzeitgedächtnis hineindarf, wo sie dann zu „Wissen“ geadelt wird. Darüber bin ich mir der Unzulänglichkeit dieser Ansicht bewusst – fast täglich hat man mit Phänomenen des Gedächtnisses zu tun, die es unkontrollierbar und fast arbiträr erscheinen lassen. Wer kann schon von sich behaupten, tatsächlich auf das von ihm Erlernte zurückgreifen zu können? (Beispiel Latinum)

Daraufhin wurde ein Text von Woolfolk, der sich mit dem Thema auseinandersetzt, ähnlich wie in der letzten Sitzung in Abschnitten jeweils von Kleingruppen bearbeitet um dann dem Plenum anhand von Plakaten vorgestellt zu werden. Die Gruppen sollten dann von ihrem jeweils behandelten Gedächtnisteilstück einen Bogen zu der Allegorie mit dem PC schlagen. Meine Arbeitsgruppe befasste sich dabei mit dem Sensorischen Gedächtnis. Dieses vermittelt die Unmengen an fortlaufend auf die menschlichen Sinne einprasselnden Wahrnehmungen an das Arbeitsgedächtnis weiter – dieses steuert aber wiederum das Sensorische Gedächtnis, indem es dieses auf gewisse Informationen ausrichtet, die gewissen Schemata entsprechen. Ohne diese Selektive Wahrnehmung würde der Mensch wohl kaum in der Lage sein, sich in der Wirklichkeit „normal“ zu orientieren, wie es etwa bei Autismus der Fall ist.

Das im Text vorgestellte Modell (Seite 310) mit den reziproken Einflüssen und Relationen der verschiedenen Gedächtnisteile schildert dabei zwar plausibel das Lernen – aber dabei handelt es sich doch um rein hypothetische, fast schon spekulative Vorgänge? Ich meine, dieses Vorgänge sind nicht wie ein chemisch zu untersuchender Stoffwechsel wirklich nachweisbar – in dem Gehirn als einem großen Klumpen rosagrauer Masse wird man wohl dem ein oder anderen Areal einzelne Zuständigkeitsbereiche zuordnen, das lässt sich aber wohl nicht wirklich nachweisen... Das mag wohl daran liegen, dass der Kopf des Menschen bei diesen Theorien zugleich Agens und Patiens, also Objekt der Untersuchung und Untersucher selbst ist. Um das Gedächtnis zu untersuchen, müsste man hinter das Gehirn zurücktreten können, was sich als schwierig erweisen sollte.
Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass es sich für die Gestaltung des Schulunterrichtes als sehr nützlich erweisen könnte, diese (obschon konstruierten) Mechanismen zu kennen und entsprechend zu nutzen. Die oben erwähnte Selektive Wahrnehmung spielt dabei zweifellos eine wichtige Rolle – schließlich darf man nicht vergessen, dass die Schüler, denen man eines Tages gegenüberstehen wird, wohl so Einiges interessanter und wichtiger finden werden als den Unterricht. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass nicht nur durch äußerlich wahrnehmbare Informationen die Aufmerksamkeit von dem Lehrgeschehen weggelenkt wird, sondern nicht selten auch durch die blühende Phantasie des Gelangweilten, die das Sensorische Gedächtnis für Sinnesreize nahezu unempfindlich machen kann. Der naheliegende Rat, einfach keinen langweiligen Unterricht zu machen, ist wohl leichter gesagt als getan, man ist nicht zuletzt mit vielen Unterrichtsstunden konfrontiert worden, die genau mit diesem Vorsatz kolossal scheiterten. Zumindest wird man dafür Sorge tragen müssen, dass eine möglichst störungsfreie Arbeitsatmosphäre gewährleistet wird und der Unterricht durch Abwechslung und Methodenvielfalt etc. die Aufmerksamkeit der Schüler immer wieder neu auf sich zieht.

Die Präsentationen der Gruppen bauten thematisch aufeinander auf, ich empfand sie als durchweg verständlich und gelungen.

Genau wie in der letzten Sitzung habe ich bemerkt, dass ich in der Erarbeitung von einer Präsentation zuvor erarbeiteter Ergebnisse unter Zeitdruck nicht wirklich bewandert bin. Wieder mussten wir das uns zur Verfügung gestellte Zeitkontingent überziehen.

Fazit


Der Mensch nimmt seine Umwelt selektiv wahr, er richtet seine Aufmerksamkeit auf bewusste Schemata aus, nur was er aufmerksam wahrnimmt, wird im Langzeitgedächtnis abgespeichert, ansonsten verworfen. Dies scheint mir wertvolles theoretisches Wissen zu sein für die Gestaltung von Unterricht, auch wenn ich die notwendige Konsequenz – Methodenvielfalt, Abwechslung, Vermeiden von Störungen etc. auch ohne die zweifelsohne interessanten Modelle der Gedächtnisfunktionen als für guten Unterricht notwendig erachtet hätte.
Es wäre sicher nützlich, übliche Unterrichtsbausteine (wie etwa Übungen, Gruppenaufgaben, Filme etc.) anhand dieser Theorien auf ihre Aufmerksamkeitsweckung und – lenkung hin zu untersuchen, um diese dann gegebenenfalls zu optimieren.
Auf jeden Fall erwarte ich von den Neuen Medien einen Vorteil bei der Unterrichtsgestaltung und hoffe, im weiteren Verlauf des Seminars in ihrem Umgang geschult zu werden. Hierfür war insbesondere der Vortrag der letzten Gruppe für mich interessant, da der direkte praktische Nutzen für den Unterricht auf der Hand liegt: Der Dualismus zwischen „guten“ und „schlechten“ akustischen sowie optischen Reizen sollte einem Lehrer stets präsent sein, will er nicht seinen Unterricht durch den Einsatz aufmerksamkeitsheischender technischer Spielereien ruinieren.