Donnerstag, 11. Dezember 2008

                                                        Die siebte Sitzung

Erwartungshaltung

Meine Erwartungshaltung zu diesem Thema war gemischter Natur. Da ich die vorangegangene Sitzung zu der Theorie der CM und MM mitgestaltet habe, bin ich natürlich auch mit der Praxis in Berührung gekommen; so habe ich etwa bereits mehrere Programme für die Externe Visualisierung benutzt (VUE, SmartDraw etc.). Ich ging also nicht wirklich neugierig auf Unbekanntes in die Sitzung, andererseits war ich auch gespannt auf die Umsetzung der Referenten.

Mind Maps und Concept Maps – Die Praxis

Dem Einstieg in das Thema diente die Wiederholung der letzte Woche vorgestellten Theorie der Maps. Schon bald folgte eine Partnerarbeit an den PCs, in der ein Mappingprogramm ausprobiert werden sollte, ein kurzer Leitfaden zur Benutzung lag vor. Mit dem kostenpflichtigen „Mind Manager“ sollte nun eine Mind Map zu Mappingtechniken erstellt werden.

Da ich mich notgedrungen für die letzte Sitzung intensiv mit der Theorie habe auseinandersetzen müssen, barg der Vortrag für mich wenig Nutzen. Die anschließende Übung war hingegen ganz interessant, man hat ansehnliche und überblickbare MM herstellen können. Außerdem wurde als Zentraler Begriff der MM die Mappingtechnik an sich gewählt, so dass nach der Wiederholung der Theorie eine nochmalige Umwälzung des Gelernten gemäß dem Doppeldeckerprinzip erzielt wurde.
Allerdings halte ich für fraglich, ob ich wohl jemals ein Programm für eine MM benutzen werde. Die Spontaneität, das freie Assoziieren und sowohl die Unmittelbarkeit als auch die unvermeidbar persönliche Note bei dem Erstellen einer MM per Stift und Papier werden meiner Meinung nach durch das etwas sterile Endprodukt und den erhöhten Zeitaufwand des Programms spürbar gehemmt.


Der Partnerarbeit folgten eine Austauschrunde und eine kurze theoretische Wiederholung der CM. Nach einer Einführung in ein Online-Mappingprogramm (unter http://tinyurl.com/6ehaj) wurden wir dazu angehalten, darin eine CM zu einem vorgegebenen Text zu erstellen. 

Die stark praktisch angelegte Stunde empfand ich als positiv, die Theorie wurde ja schon ausgiebig behandelt. Die zweite Partnerarbeit – nach den MM nun zu den CM – war ebenfalls aufschlussreich. Die in meinem Tagebucheintrag zu der letzten Sitzung angeführte Subjektivität der CM durch Elaboration etc. war auch hier wieder klar erkennbar. Der Text (Stoffwechsel des Menschen) bot mannigfaltige Möglichkeiten der Visualisierung, wie auch hinterher in den sehr unterschiedlichen CM abzulesen war. 


Es folgte eine Feedbackrunde zu den Vor- und Nachteilen der Verwendung von Computerprogrammen bzw. der manuellen Erstellung von Maps. Hierbei waren die Vorteile relativ ausgewogen. Die zeitaufwändigeren Programme mögen Ergebnisse liefern, die langlebiger und einfacher zu vervielfältigen sind, die Einarbeitung ist aber schwieriger. Per Hand schafft man kurzlebige und unflexiblere Ergebnisse, die sehr viel geringere Einarbeitungsphase und der ebenso kleinere Zeitaufwand sind dafür beachtliche Vorteile.

Meiner Meinung nach fehlte in der Gegenüberstellung der oben erwähnte Aspekt der Persönlichkeit der handgemachten Maps. Die freie Assoziation und die spontanen Verknüpfungen gerade der MM sind in einer selbsterstellten Map optisch nachvollziehbar, was von Vorteil ist, gerade wenn sie für den eigenen Gebrauch gedacht sind. 
Ein wichtiger Aspekt der Maps ist der der Prozesshaftigkeit. Bei dem Erstellen der Map werden die Inhalte erschlossen und verknüpft sowie gespeichert. Eingedenk dieses Aspektes hat meines Erachtens die PapierundStift- Methode einen klaren Vorteil: durch die Art der Verbindungen, durch Verbesserungen oder Durchstreichungen etc., also praktisch alle Aspekte, die eher zu den Nachteilen der handschriftlichen Maps gezählt wurden, gewinnen diese doch einen hohen Wiedererkennungswert. Mir fällt bei nochmaligem Betrachten wieder ein, weshalb ich die Map eventuell verbessern musste oder was ich gedacht habe, als ich diesen oder jenen Strich gezogen habe, was eine Wiederholung auf einem ganz anderen Niveau gestattet als die sterilen und normierten Ergebnisse der Programme. Ich glaube deshalb nicht, dass die Programme der Handschriftlichkeit unterlegen wären, aber die Vor – und Nachteile scheinen mir doch ein wenig pauschal aufgelistet worden zu sein.  

Fazit

Obschon ich mit diesem Eintrag noch über der Anforderung von 500 Wörtern liege, ist er bisher wohl am kürzesten geraten. Das hat den Grund, dass ich mich mit Theorie als auch Praxis eingehend beschäftigt habe um die Theoriestunde vorzubereiten, weshalb ich nicht wirklich viel habe dazulernen können. 
Ich hielt diese Sitzung aber für sehr gelungen, da sie mit der vorangegangenen eine effektive Symbiose einging, in der die Teilnehmer zu „Experten“ der Mappingtechniken werden konnten. Über die erste theoretische Einführung über das Arbeiten mit konstruierten (fehlerhaften) Expertenmaps hin zum eigenen Erstellen wurde somit ein Lernprozess verfolgt, der sicher den meisten zugute kommen kann. Nicht ohne Grund wird diese Heranführung an die Externe Visualisierung auch in dem Buch „Concept Maps und Mind Maps“ als sinnvolle Methodik angesehen (wie letzte Woche im Vortrag über Lehrstrategien vorgestellt: 1. Informiertes Training. 2. Arbeiten mit Vorlagen. 3. Selbstständiges Erstellen ( ggf. im reciprocal teaching)




Keine Kommentare: